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  • Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen
 

2018/2019

Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen 6 +

von James Krüss

Stückinfo

Ort: Renaissancetheater, Neubaugasse 36, 1070 Wien
Zeitraum: 12. Februar 2019 - 09. März 2019
Premiere: 13. Februar 2019
Dauer: 02:00
Regie: Ensemble

»Lachen ist Freiheit nach innen.
Wer nicht lachen kann, der kann auch nicht staunen.«

James Krüss. Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen

Er ist eine Frohnatur der Superlative, und wenn aus Timm Thaler sein gewinnendes und ansteckendes Lachen heraussprudelt, dann kann ihm niemand mehr so richtig böse sein.
Auf diese besondere Eigenschaft hat es auch der unglaublich reiche und kaltblütige Baron Lefuet abgesehen, und so schlägt er dem jungen Timm ein teuflisches Geschäft vor: Timm gewinnt jede Wette, wenn er dafür dem Baron seine einzigartige Fähigkeit abtritt. Und tatsächlich, es funktioniert! Eine der dringlichsten Sorgen ist dank dieser neuen Gabe schnell aus der Welt geschafft – Familie Thaler schwimmt im Geld! Doch die Freude währt nur kurz. Als seine FreundInnen sich von ihm abwenden und er seine bisher ungebrochene Lust am Leben verliert, muss Timm erkennen, dass materieller Reichtum allein nicht glücklich macht. Denn jeder Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag. Schon bald lässt die immer erdrückender werdende Last nur noch einen Ausweg zu: Der Pakt muss gelöst werden – koste es, was es wolle! Mutig und zu allem entschlossen macht Timm sich auf die Suche nach dem Baron, und es entspinnt sich eine weltweite Odyssee auf der Jagd nach dem verlorenen Lachen.
Nach dem Erscheinen im Jahr 1962 hat die faustische Parabel um Timm Thaler den deutschen Kinderbuchautor James Krüss über Nacht berühmt gemacht. Die zahlreichen Bearbeitungen für Film und Fernsehen zeugen bis heute von der Aktualität und Beliebtheit dieses Stoffes. Kein Wunder, stellt Krüss anhand seiner für junge LeserInnen aufbereiteten Version des universellen Konflikts zwischen Gut und Böse doch auch eine hoch philosophische Frage, die seit jeher für Kopfzerbrechen sorgt: Was macht den Menschen zum Menschen?


Aufführungsrechte: Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH

Besetzung

Timm Thaler Stefan Rosenthal
Baron Lefuet Uwe Achilles
Frau Thaler / Marianna / Mrs. Penny Emese Fay
Erwin / Senhor van der Tholen Markus Bernhard Börger
Frau Bebber / Frau Rickert / Kapitän Karoline-Anni Reingraber
Kreschimir / Barkeeper Pascal Groß
Timms Vater / Herr Rickert / Direktor Grandizzi Frank Engelhardt
Jonny / Selek Bei Sebastian Thiers
In weiteren Rollen Ensemble
Regie Ensemble
Bühne nach Entwürfen von Christian Kiehl
Kostüme Valentina Mercedes Obergantschnig
Licht Fritz Gmoser, Christian Holemy
Dramaturgie Sebastian von Lagiewski
Assistenz und Inspizienz Felix Metzner
Hospitanz Alma Stastny

Kritiken

Die Presse – 17.02.2019

Timm Thaler: Wer zuletzt lacht...

Zwischen Thriller und Parabel: Im Theater der Jugend ist derzeit Timm Thaler von James Krüss zu sehen.

Die Bühne ist dunkel, alles, was man zu Beginn hört, sind lachende Kinderstimmen. Sofort wird klar, worum es in dem Stück geht: um das Lachen. Solang man es hat, ist es selbstverständlich, aber wehe, man verliert es . . . dann wird auch das Herz nach und nach kalt wie Eis. So weit geht es nicht bei Timm Thaler – aber fast. Denn er schließt einen Pakt mit dem Teufel in Gestalt des Grafen Lefuet (kannst du das Wort rückwärts lesen?) und verkauft ihm sein Lachen. Wie es so weit kommt? Timm, der aus einer armen Familie stammt, geht mit seinem Vater gern zur Pferderennbahn. Als der Vater stirbt, muss er bei der Stiefmutter bleiben, die ihren eigenen Sohn Erwin ständig bevorzugt. Nicht einmal einen ordentlichen Grabstein kauft sie für den toten Vater. Da kommt das Angebot von Graf Lefuet gerade recht: Wenn Timm ihm sein Lachen verkauft, erhält er die Fähigkeit, jede Wette zu gewinnen. Timm willigt ein – und erfährt bald, dass das keine gute Idee war. Denn er hat zwar nun eine Menge Geld, aber keine Lebensfreude mehr...

Und so beginnt eine spannende Jagd: Timm will mithilfe von ein paar Freunden sein Lachen zurückgewinnen. "Obwohl er sein Lachen verkauft hat, schlagen in seinem Herzen noch immer Mut, Hoffnung und Tapferkeit", sagt eine Stimme aus dem Off. Eine Mischung aus Thriller und Parabel ist das Stück im Theater: Es ist sehr aufregend, enthält aber auch grundlegende Weisheiten. Als "Faust" für Kinder hat es Theaterdirektor Thomas Birkmeir bezeichnet.

Die Schauspieler sind alle sehr gut. Die meisten Sympathien erntet naturgemäß Stefan Rosenthal als Timm, aber auch Frank Engelhardt, den die Kids schon aus "Ronja Räubertochter" und "Der kleine Lord" kennen. Die Inszenierung stammt vom Ensemble, also von den Schauspielern gemeinsam. Sie ist gut gemacht, weil sie viele lustige Einfälle enthält und Situationen gut veranschaulicht.

Daniela Tomasovsky


Wiener Zeitung – 20.02.2019

Sachen zum Lachen

Timm Thalers spannender Wettlauf um sein Lachen im Theater der Jugend.

Dass der Mensch sich an den Teufel verkauft, ist eine alte Fabel, die immer wieder neu zu faszinieren vermag. Angefangen von Faust, der seine Seele verkauft, über Peter Shlemihl, der seinen Schatten auf diese Weise loswird, bis hin zum Kinderroman "Timm Thaler", in dem ein Waisenjunge einem gewissen Baron Lefuet, ein Ananym für Teufel, sein Lachen verkauft - und es nach allerlei Abenteuern und Wirrnissen wieder zurückgewinnt.

Der Roman von James Krüss erschien 1962, ist randvoll mit Kapitalismuskritik und war von Anfang ein Kinderbuchhit. 2017 wurde die Vorlage etwa von Andreas Dresen verfilmt, nun ist der Stoff im Theater der Jugend, im Renaissancetheater zu sehen.
Das erprobte Ensemble rund um die Hauptdarsteller Stefan Rosenthal als Timm Thaler und Uwe Achilles als Baron, hat in der Aufführung für Kinder ab sechs Jahren die Regie selbst übernommen, nicht zum Nachteil des Unternehmens. Das achtköpfige Team versteht es, zwei Stunden lang die Spannung aufrechtzuerhalten. Die Geschichte wird pointiert und präzise erzählt. Das Bühnenbild nach Entwürfen von Christian Kiehl hält sich angenehm zurück, tritt in Aktion, wenn es nötig ist - für eine Weltreise werden etwa Videobilder eingeblendet. (…) Eine runde Sache.

Petra Paterno


KinderKurier – 18.02.2019

Lachen ist mehr als das Gesicht verziehen

Zwei spannende Stunden mit "Timm Thaler oder das verkaufte Lachen" von James Krüss im Wiener Theater der Jugend.

(…) Die zwei Stunden im Renaissancetheater [sind] ein spannendes Vergnügen, bei dem es immer wieder viel zu lachen gibt – nur nicht für Stefan Rosenthal, den Darsteller der Hauptfigur. "Das war sicher das Schwierigste", gesteht der Schauspieler nach der Premiere dem Kinder-KURIER.

"Es sagt sich vielleicht so leicht, lach halt einfach nicht. Aber wenn du dich damit beschäftigst, kommst du erst drauf, dass Lachen oder wenigstens Lächeln immer wieder ein Teil der alltäglichen Kommunikation ist – und Teil des schauspielerischen Ausdrucks. Lachen ist nicht nur eine äußerliche Funktion, sondern auch eine Emotion. Dieses Gefühl fehlt dir bei dieser Rolle (mit Ausnahme von Anfang und Ende). Es war gar nicht einfach zu üben." Aber genial geschafft. Immer wieder gibt es Situationen, wo Rosenthal als Timm Thaler zu Lachen zu Mute wäre, sein Gesicht sich zu einem Lachen oder Lächeln zu verziehen beginnt, die Züge aber einfrieren. Parallel dazu verliert die Figur auch ihre innere Fröhlichkeit, wird kalt und immer kälter, wenngleich es Rosenthal schafft, Timm trotz allem nicht unsympathisch werden zu lassen. (...)

Das achtköpfige Ensemble spielt mehr als zwei Dutzend Rollen, wobei es zusätzlichen Witz versprüht, dass etwa die bösartige Frau Thaler später unter anderem eine Dienerin ihres zu Reichtum gekommenen Stiefsohnes gibt. (…)

Heinz Wagner


Materialien

Unsere theaterpädagogischen Materialien zu »Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« bieten Ihnen Informationen, Fragebögen, Spiele und Szenenvorschläge! So können Sie die besuchte Aufführung mit Ihrem Kind oder Ihrer Klasse auf fantasievolle Weise vor- und nachbereiten.
Klicken Sie hier um die Materialien herunterzuladen. Bei eventuellen Fragen und für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an [YjY0dGFnOmJhcmJhcmEuY29tcGxvaUB0ZGouYXQ=].