kick & rush 13 +

Stückinfo

Ort:	Theater im Zentrum, 1010 Wien, Liliengasse 3
Zeitraum:	11. April 2007 - 24. April 2007
Premiere:	13. April 2007
Regie:	Marco Storman

»Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift.«
(Franz Beckenbauer)

»Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.«
(Sepp Herberger)

Elf Freunde müsst ihr sein! Aber was, wenn man der Zwölfte, der Dreizehnte ist? Wenn man immer nur der Zwölfte oder Dreizehnte ist?

»Im letzten Training hat er gesagt, er gibt mir 'ne Chance!« – Wieder nichts. Wieder schlägt eine Woche voller Hoffnungen am Samstag auf dem örtlichen Vereinsplatz in herbe Enttäuschung um. Du willst spielen, doch da sind elf Mann, die sind einfach besser als du. Für Chris, Mischa und Laurenz ist die Ersatzbank bittere Wirklichkeit. Einmal die entscheidende Flanke geben, einmal den Ball ins Netz schlagen, einmal im Mittelpunkt stehen – von allen gefeiert – vor allem von den Mädchen …

Aber bis es so weit ist, heißt es abwarten – und zuschauen, wie die anderen glänzen. Das Leben ist ein Spiel, das die anderen spielen. Denn für Chris, Mischa und Laurenz ist das Abseits die Regel. Und jeder hat seinen Weg gefunden, damit umzugehen: Mischa etwa, für den es mittlerweile kein Problem mehr ist, dass er wohl nie herausfinden wird, ob er das Zeug zum guten Mittelstürmer hat.

Dass es nicht einmal die Chance gibt, sich in diesem Leben zu beweisen, das kann einen aber auch wütend machen. So einer mit Wut im Bauch ist Chris.

Am Ende ist das Spiel vorbei. Aber das Leben geht weiter.

Der mit vielen Preisen ausgezeichnete junge Schweizer Kinder- und Jugendtheaterautor Andri Beyeler hat mit »kick & rush« nicht nur ein Stück über Fußball geschrieben, sondern vielmehr über Freundschaft, die manchmal zerbrechlicher ist als man denkt, Chancengleichheit und den ganz alltäglichen Kampf, in dieser Welt überhaupt vorzukommen. Ein Stück – nicht nur für Jungs! – als Gastspiel am Theater der Jugend in der Interpretation des schauspielhannover.

Aufführungsrechte: THEATERSTÜCKVERLAG, München

Besetzung

Chris	Philippe Goos
Mischa	Lukas Goldbach
Laurenz	Philip Hagmann

Regie	Marco Storman
Bühne und Kostüme	Philipp Nicolai
Musik	Camill Jammal
Dramaturgie	Beate Heine
Dramaturgische Betreuung TdJ	Gisa Fellerer
Inspizienz und Kameramann	Michael Schachermaier

Kritiken

Kronenzeitung – 22.04.2007

Theater im Zentrum: Der mit vielen Preisen ausgezeichnete junge Schweizer Kinder- und Jugendtheaterautor Andri Beyeler begeistert im Theater im Zentrum Jung und Alt mit seinem Stück »kick & rush«: Drei Jungen – Chris, Mischa und Laurenz – verbringen ihre Freizeit am liebsten bei ihrem Fußballverein. Jedoch nicht »spielend«, sondern immer sitzend, auf der Ersatzbank. Aber wohin mit der gärenden Energie, der Lust auf Unerprobtes? Im Mittelpunkt steht der Wunsch, einmal den Ball ins Netz zu schlagen, andererseits die Freundschaft, die schnell kaputtgehen kann … Was als Spiel beginnt, endet im Entsetzen.

Regisseur Marco Storman und die Schauspieler Philippe Goos, Lukas Goldbach und Philip Hagmann fangen die Zuschauer geschickt ein – mit einer flüssigen, dichten Inszenierung! Mit Kick und Witz sorgen sie für lockere Unterhaltung. Lachen können an diesem Abend alle, sofern sie sich für Fußball interessieren. Zu erleben sind Schauspieler mit Humor, nette Regieeinfälle, eine interessante Ausstattung und ein Stück, das sein Publikum sich weit über die Premiere hinaus findet.

F. Krenstetter

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Wiener Zeitung – 17.04.2007

Auf der Wartebank

Sie sehnen das Wochenende herbei, denn da gibt es Fußball. Und, vielleicht darf man doch einmal spielen und nicht nur auf der Ersatzbank sitzen. Vielleicht gibt es endlich eine Chance? Doch die herbe Enttäuschung folgt bald: wieder nichts, wieder eine Woche vorbei, ohne den Anfang für eine Karriere gesetzt zu haben. Zwei warten in vollem Dress auf den Einsatz, der Dritte – nicht gerade erwünschte – im Bunde, erzählt, dass er eine Band gründen, Popstar werden will.

»kick & rush«, das Jugendstück des Schweizer Autors Andri Beyerle, hatte jetzt, als Gastspiel des schauspielhannover, im Theater im Zentrum Premiere. In einer rasanten, zugleich sehr einfühlsamen Inszenierung des deutschen Regisseurs Marco Storman. Unterstützt durch Lukas Goldbach, Philippe Goos und Philip Hagmann, drei großartigen jungen Schauspielern, lässt er sowohl die Probleme der Teenager wie auch die Tatsache transparent werden, dass Jugendliche durch Umfeld und Medien auf einige wenige Berufe fixiert werden. Und leider uneingeschränkt auch darauf, dass nur ein Leben im Rampenlicht lebenswert ist.

Brillantes Jugendtheater

Lona Chernel

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